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Past Production Reviews

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Madama Butterfly, Puccini
D: Pier Francesco Maestrini
C: Jacopo Sipari di Pescasseroli
Operabalet Maribor: MADAMA BUTTERFLY

Und da kommt der Mann am Pult mit dem mir bis dato unbekannten, klingenden Namen dazu: Jacopo Sipari di Pescasseroli! Der Mann aus Rom zaubert mit dem bestens disponierten „Simfonicni Orkester SNG Maribor“ einen Klangteppich unter das Bühnengeschehen, den man nicht alle Tage hören kann. Dem Bühnengeschehen immer ein aufmerksamer Begleiter, viele Einsätze gebend, peitscht er die sehr aufmerksamen Musiker zu grandiosen Klangausbrüchen, wo man die erwartet, erhofft! Auch er „packt zu“, läßt die Puccinischen Klanggewalten hören, reduziert und dämpft sie nicht – mitreißend, bravo!

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24 March 2024onlinemerker.comMichael Tanzler
Lady Macbeth of Mtsensk, Op. 29, Shostakovich
D: Gábor Tompa
Maribor: „Lady Macbeth von Mzensk“

Jaki Jurgec ist als Figur ein überzeugender tyrannischer Schwiegervater Boris. Allerdings fehlt ihm stimmlich ganz einfach das nötige Gewicht in einer Partie, die ihm deutlich zu tief liegt. Uroš Dolšek ist ein prägnant gezeichneter Schwächling Sinowi, der seine kurzen Passagen tenoral sicher meistert. Aus den zahlreichen kleineren Partien ragen die ausdrucksstarke Valentina Čuden als vergewaltigte Aksinja (und Strafgefangene), Martin Sušnik als glänzend singender Betrunkener, Alfonz Kodrič als (ebenso betrunkener) Pope mit dröhnender Stimme, Jure Počkaj als stimmgewaltiger Polizeioffizier, Valentin Pivovarov als belcantesk orgelnder Alter Strafgefangener und natürlich Guadelupe Barrientos mit kräftigem Alt als verführerische Sonjetka heraus – Barrientos macht übrigens nach ihren Anfängen in Marburg ihren internationalen Weg: in operabase kann man lesen, dass sie am Teatro Colon die Fürstin Bouillon in Adriana Lecouvreur und den Octavian singt – die Amneris in Chile folgt. Als Beobachter ihrer ersten Auftritte freut man sich, dass man ihr beachtliches Potential richtig eingeschätzt und ihr eine internationale Karriere prophezeit hatte.

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02 June 2017deropernfreund.deHermann Becke
Samson et Dalila, op. 47, Saint-Saëns
D: Paul-Émile Fourny
C: Robert Houlihan
Maribor: „Samson und Dalila“

Der in Marburg schon aus vielen Inszenierungen bekannte Paul-Émile Fourny ist nicht nur der Regisseur des Abends – er ist auch der Koproduzent dieser Inszenierung, ist er doch der Intendant der Opéra de Metz, mit der Marburg auch diesmal wieder zusammenarbeitet und wohin diese Inszenierung in der nächsten Saison übersiedelt. Das Marburger Orchester wurde diesmal vom irisch-französischen Dirigenten Robert Houlihan geleitet – es war eine ordentliche, aber doch ein wenig gleichförmige und wenig profilierte Interpretation, die die klangliche und rhythmische Raffinesse des Werks nicht ausschöpfte. Man weiß, dass Camille Saint-Saëns das Werk ursprünglich als Oratorium geplant hatte – das merkt man speziell in den Akten 1 und 3, in denen der Chor große Aufgaben hat. Diese bewältigte der groß besetzte Marburger Chor (Einstudierung: Zsuzsa Budavari Novak) klangschön und stimmkräftig. Die Nebenrollen waren aus dem Marburger Haus besetzt: Jure Počkaj war stimmlich ein sehr guter, darstellerisch wenig profilierter Abimelek, Alfonz Kodrič ein eindringlicher alter Hebräer mit etwas ungehobeltem Bass und Jaki Jurgec ein stimmlich allzu leichtgewichtiger Oberpriester. Am Ende gab es im ausverkauften Haus viel Beifall – vor allem natürlich für Guadelupe Barrientos und Jean-Pierre Furlan – wegen dieser beiden Leistungen lohnt es sich unbedingt, diese Produktion zu besuchen!

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16 May 2016deropernfreund.deHermann Becke
Das Rheingold, Wagner, Richard
D: Igor Pison
C: Simon KrečičMarko Letonja
Maribor: „Das Rheingold“

Man glaubt es kaum: Wagners Der Ring des Nibelungen wurde noch nie in Slowenien aufgeführt! Im Jahre 1929 gab es in Ljubljana/Laibach eine Produktion der Walküre und im Jahre 2013 gastierte das Mariinsky-Theater beim Ljubljana-Festival mit konzertanten Aufführungen des Rheingolds und der Walküre – das war bisher alles. Nun konnte also Slowenien – 148 Jahre nach der Uraufführung – erstmals Das Rheingold in einer szenischen Aufführung erleben – dem Nationaltheater Maribor ist dafür jedenfalls sehr zu danken. Die Produktion war musikalisch bemüht-ordentlich und dem gewohnten Niveau des Hauses angemessen – szenisch war es allerdings wahrlich keine dem Stück adäquate Umsetzung. Der erst 32-jährige Jure Počkaj fiel schon mehrmals mit seinem reichen Stimmmaterial auf – er bewältigte die stimmlich exponierte Partie des Alberich absolut sicher. Allerdings wird er an der nötigen Prägnanz des deutschen Textes und der von Wagner angestrebten Phrasierung noch zu arbeiten haben.

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05 February 2017deropernfreund.deHermann Becke
La forza del destino, Verdi
D: Pier Francesco Maestrini
C: Gianluca Martinenghi
Maribor: La Forza del Destino vince sul Carnevale

In genere a carnevale i teatri mettono in cartellone titoli del repertorio comico se non operette, non così il Teatro Nazionale Sloveno di Maribor che torna a programmare La Forza del destino di Giuseppe Verdi nell’allestimento firmato da Pier Francesco Maestrini che debuttò in loco nella stagione 2010/2011. Vero è che, come già Un Ballo in maschera, il melodramma in quattro atti su libretto del Piave tratto dal dramma Don Alvaro o la fuerza del sino di Angel Perez de Saavedra miscela sapientemente tragedia e commedia, ma i toni sono prevalentemente cupi e la tragedia è servita in apertura. Il Don Carlo del debuttante Jure Počkaj interagisce con l’amico-rivale nel migliore dei modi e rivela bel legato oltre che un timbro baritonale in piena maturazione e una lodevole, sia pure perfettibile, ricerca di espressività. Un’artista ancora molto giovane da seguire con interesse.

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02 February 2018www.lesalonmusical.itRino Alessi
Maribor: „La forza del destino“

Die beiden männlichen Hauptfiguren kommen aus zwei unterschiedlichen Sängergenerationen. Der Venezianer Renzo Zulian ist seit mehr als 25 Jahren auf großen und mittleren Bühnen präsent. In Maribor ist er Stammgast – man kennt ihn hier als Radames, als Dick Johnson, als Calaf, als Manrico und zuletzt als Rodolfo. In seiner behäbigen Bühnenerscheinung ist er nicht gerade der Inbegriff des feurigen jungen Liebhabers, aber Zulian versteht es als Routinier wirklich sehr gut, die großen Verdi-Kantilenen kraftvoll und mit originärem Belcanto-Instinkt zu spannen und die stimmlichen Akzente überzeugend zu setzen. Wenn er auch so manchen zusätzlichen Atemeinschnitt in seine Phrasen einbauen muss und sich mit den lyrischen Sextensprüngen in der heiklen Romanze im 3. Akt Oh, tu che in seno agli angeli ein wenig müht: er verfügt über eine typisch italienische Stimme mit den offenen Vokalen und der – auch heute noch – frei strahlenden Höhe. Obwohl er sich vor seinen letzten Szenen im 4. Akt als indisponiert ansagen ließ, gelang ihm das exponierte Duett mit Carlo ebenso überzeugend wie das Schlussterzett. Musikalisch war es eine gültige und durchaus eindrucksvolle Leistung. Der erst 33-jährige slowenische Bariton Jure Počkaj hat ein großes und dunkel-schönes Stimmmaterial, aber es fehlen ihm noch das nötige dramatische Zupacken und die große Belcanto-Phrase. Sowohl stimmlich als auch darstellerisch wirkte er an diesem Abend noch recht steif.

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03 February 2018deropernfreund.deHermann Becke

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